Bauen im Bestand - Umbau statt Neubau
Die langfristigen Folgen des übermäßigen Flächenverbrauchs sind gravierend: „Sind die Äcker und Wiesen fort, fehlt das Essen uns vor Ort“, mahnen die Österreichische Hagelschutzversicherung und die Landwirtschaftskammer. Dieses Zitat fasst die Problematik der Flächenverschwendung prägnant zusammen, denn wenn Flächen ineffizient genutzt werden, gehen Ackerflächen, Wiesen und wertvolle Naturräume verloren. Leerstehende Gebäude sind unnötigerweise versiegelte Bodenflächen und wirken sich negativ auf den Charakter eines Ortes oder einer Stadt aus.
Einerseits sind die Vorteile eines Hausumbaus vielfältig: Insgesamt kann man sagen, dass ein Hausumbau oftmals die clevere und wirtschaftliche Alternative zum Neubau darstellt. Statt alles neu zu errichten, kann die bestehende Bausubstanz – wie Fundamente, Wände oder das Dach – weitergenutzt werden, was erhebliche Kosten spart. Auch Erschließungskosten für Strom, Wasser und Abwasser entfallen meist, da das Gebäude bereits angeschlossen ist. Zudem ist kein teures Baugrundstück notwendig, was angesichts steigender Immobilienpreise ein großer Vorteil ist. Die Bauzeit ist in der Regel kürzer, da gezielt modernisiert statt neu gebaut wird – das spart Zeit und Geld. Mit einem Umbau kann man außerdem einer notwendigen Sanierung begegnen und das höchstmögliche Potenzial eines Grundstücks ausschöpfen. Wer sein Haus umbaut, investiert ressourcenschonend, nachhaltig und erhält dabei oft mehr, als man zunächst vermutet.
Andererseits ist man beim Umbau in gewissem Maße in der Gestaltungsfreiheit eingeschränkt, da ein Grundriss bereits vorhanden ist. Wichtig ist zudem ein Gutachten von Fachpersonal, um zu prüfen, ob verborgene Mängel bestehen.
Analyse der Bauaufgabe
Bei einem Umbau beginnt die Bauaufgabenanalyse mit einer gründlichen Bestandsaufnahme: Die vorhandene Bausubstanz wird auf Schäden, Tragfähigkeit und technische Ausstattung überprüft. Anschließend werden die neuen Nutzungsanforderungen definiert, etwa mehr Wohnraum, bessere Energieeffizienz oder Barrierefreiheit. Auch rechtliche Rahmenbedingungen wie Bauordnung, Denkmalschutz oder Genehmigungspflichten müssen geklärt werden. Technische und gestalterische Potenziale des Gebäudes werden bewertet, ebenso wie die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens. Ziel ist es, auf Grundlage des Bestehenden eine sinnvolle, nachhaltige und funktionale Umgestaltung zu entwickeln.
Beispiel
Ein aufgestockter Siebzigerjahre-Bungalow in Altmünster ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie ein generationenübergreifendes Wohnhaus entstehen kann: Durch die Aufstockung des Bestandsgebäudes, ganz ohne zusätzlichen Bodenverbrauch, wurde das Gebäude mit einem Holzgeschoss modernisiert und schafft so großzügigen Wohnraum für die jüngere Generation. #ProjektKRO
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